#MauerDesSchweigens – Und die Gewinner sind

Markus »fin« Hametner

"Besonders wichtig für ein Transparenzgesetz im 21. Jahrhundert: die Verfügbarkeit von Originaldaten in maschinenlesbarer Form. Niemand sollte mit dem Scannen von tausenden Seiten Zeit verschwenden müssen."

Wie angekündigt hat das Forum Informationsfreiheit heute die Mauer des Schweigens – den Preis für besondere Bemühungen um die Verweigerung amtlicher Antworten – verliehen. Hier ist sie nochmal in all ihrer Pracht: Mauer des Schweigens

Aus 10 Nominierungen wurden folgende Gewinner der Mauer(n) des Schweigens 2014 ausgewählt:

Platz 2 (gleichauf): Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

für die Verweigerung der Nennung jener Firmen, die Eurofighter-Gegengeschäfte getätigt haben.

Begründung der Jury:

»Eine Beantwortung der Fragen zu den Eurofighter-Gegengeschäften ist, so scheints, nur zu den Flugstunden des Eurofighters möglich. Da die aus Kostengründen immer öfter am Boden bleiben müssen, gibt es, leider, leider, seit Jahren keine Antworten.«

Platz 2 (gleichauf): Bundesministerium für Inneres

für die intransparente Informationspolitik um das Schubhaftzentrum Vordernberg.

Begründung der Jury:

»Ein unwürdiges Schauspiel an verstecken und aufgedeckt werden. Das Innenministerium gab nur in kleinen Einzelstücken Informationen an die Öffentlichkeit. Wären nicht einige wenige daran geblieben, hätten sie es auch geschafft. Fast.«

Platz 1: Stadtschulrat Wien

für die Untersagung der Einsicht der Eltern in die Lesetests ihrer Kinder

Begründung der Jury:

»Ein herrlich absurdes Beispiel für die Art und Weise wie sich Ämter gegen Transparenz wehren. Den Eltern jenen Lesetest zu verweigern den man den Kindern vorlegt, zeigt wie Ämter noch immer Denken«

 

Die mehr Details zu den Fällen werden wir über das Wochenende hier im Blog veröffentlichen.

 

Danke der Jury, bestehend aus
Corinna Milborn (Infodirektorin Puls4)
Florian Klenk (Falter)
Ulla Kramar-Schmid (profil)
Martin Thür (ATV)
Max Schrems (Bürgerrechtsaktivist)
– Herbert Starmühler (Verband Plattform Bürgerinitiativen) und
Mathias Huter (Forum Informationsfreiheit)
für ihre Mitarbeit.

 

Die Preisverleihung

Die Entscheidung der Jury wurde bei der Preisverleihung im Rahmen der österreichischen Veranstaltung zum Right To Know Day verkündet:
Freitag, dem 26. September, ab 16:30
im Presseclub Concordia (Bankgasse 8, 1010 Wien)

Moderation: Corinna Milborn (Journalistin, Infochefin Puls4)

Danke dafür!

2 Kommentare

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] nur mühsam, sondern auch mitunter nicht unbedingt ergiebig. Diese Kombination aus Holschuld und Mauer des Schweigens ist jedenfalls nicht mehr zeitgemäß. Das weiß auch die Regierung. Deswegen wird zur Zeit an […]

  2. […] am Boden bleiben müssen, gibt es, leider, leider, seit Jahren keine Antworten.” (Quelle: informationsfreiheit.at) Platz 2 (gleichauf): Bundesministerium für Inneres Der zweite Platz wird mit dem […]

Kommentare sind deaktiviert.