In memoriam Kurt Kuch: Mutig für die Transparenz

Am Anfang rief er immer an, wenn er nicht kommen konnte. Wenn’s bei Redaktionsschluss mal wieder später wurde, oder wenn kurz vor Schluss noch eine Info reinkam, aus der unbedingt noch eine Story werden musste. Und doch entschuldigte er sich immer persönlich, fragte wie’s denn nun weiterginge – und vor allem was er selbst tun kann, um die Sache zu unterstützen. Sie war ihm einfach wichtig. Ebenso wie die Menschen, die für sie brannten.

Egal, ob’s drum ging ein kurzes Video zu drehen oder öffentlich wo aufzutreten: Kurt war immer da, wenn wir ihn brauchten. Sein Tweet war mit jenen von Florian Klenk und Corinna Milborn gleichzeitig Startschuss und Unterstützung für unser Engagement.

“Wenn du wirklich Transparenzgesetz statt Amtsgeheimnis machst, kriegst du von mir jede Unterstützung, die du brauchst”, schrieb er nur wenige Minuten später.

Kurt Kuch hat sein Wort gehalten.

Kurt war einer der führenden Investigativjournalisten des Landes, er hinterlässt eine große Lücke. Er war ein aufrechter Kämpfer gegen Korruption und setzte sich aus vollster Überzeugung für staatliche Transparenz und ein Recht der ÖsterreicherInnen auf Information ein.

Wir danken dir für dein Engagement, Kurt. Du bleibst unvergessen.

Josef Barth, Nelson Carr, Catharina Felke, Markus Hametner, Sara Hassan, Mathias Huter, Andreas Krisch, Tanja Malle, Gert Nepel, Hubert Sickinger, Dominik Sinnreich & Alexander Wacker

 

dontsmoke.at

Wir haben ihn! #ConcordiaPreis2013

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Vergangenen Donnerstag war es so weit. Im Rahmen der Concordia Preisverleihung im Parlament wurde dem Forum Informationsfreiheit (FOI) der Concordia Preis für Presse- und Informationsfreiheit verliehen. Just in dem Saal, in dem 1920 – vor 94 Jahren (!) – das Amtsgeheimnis im Verfassungsrang beschlossen wurde. Das nennt man wohl Ironie des Schicksals…

Die Laudatio hielt Alfred Noll, Jurist und Unterstützer unserer Kampagne. Eine gekürzte Fassung davon ist im Standard nachzulesen. Wir legen Sie jeder/m ans Herz. Ein kurzer  Auszug:

“Der ganze Schabernack eines Auskunftspflichtgesetzes beruht auf dem Missverständnis, dass die Bürger Informationen erbitten müssten – während es doch sonnenklar ist, dass alle anfallenden Informationen nicht dem Privateigentum irgendeines Behördenleiters zugehören, sondern das Eigentum der Öffentlichkeit sind.”

Josef Barth kritisierte die in Österreich herrschende Informationsmonarchie, in der Information nach Status anstelle von Rechten vergeben wird. Der aktuell, vom Bundeskanzleramt, präsentierte Entwurf zur Abschaffung des Amtsgeheimnisses will ebendieses beibehalten. In keinster Weise garantiert er ein Informationsfreiheitsgesetz, das diesen Namen verdient.

Über die Verleihung haben u.a. der Kurier , Die Presse, profil und die Tiroler Tageszeitung berichtet.

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Wir möchten uns bei allen bedanken, die diesen wichtigen Abend mit uns verbracht haben. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung und Auszeichnung, die unser Engagement für ein umfassendes Recht der Bürger und Bürgerinnen auf Information ehrt. Es ist Zeit, dass uns dieses Recht zugestanden wird. Im Jahr 94 (!) des Amtsgeheimnisses muss Schluss damit sein, die Bürgerinnen und Bürgern nur nach Gutdünken mit Informationen zu versorgen! #Wirbleibendran

PS. Eine Auswahl an Fotos des Abends findet man auf der Website des Parlaments oder hier.

 

 

Eine sachliche Diskussion über Transparenz. (Leider ohne die SPÖ.)

Auch so können Verhandlungen sein: transparent.

Nachdem die Regierung seit der Absage der Abschaffung des Amtsgeheimnisses vor fast einem Jahr (Juni 2013) keinen Kontakt mehr gesucht hat, und den im Verfassungsausschuss liegenden Experten-Entwurf auch mit keinem Wort kommentierte, hatten nun einfach *wir* zum runden Tisch geladen.

Und siehe da: Fast alle Parlamentsparteien sind gekommen! 

Gefehlt haben nur zwei Parteien: Das Team Stronach konnte nicht. Und die SPÖ wollte nicht.

Kanzleramtsminister Josef Ostermayer verwies auf spätere Möglichkeiten “im geeigneten Rahmen”, um das Thema zu diskutieren. Der Verfassungssprecher der SPÖ, Peter Wittmann, beschied uns, es sei eine “gute Tradition”, dass sich Abgeordnete nicht zu einem Gesetzesvorschlag äußern, solange die Begutachtungsfrist noch laufe. Leider hatte von den anwesenden Abgeordneten noch niemand etwas davon gehört…

Runder Tisch

(Geladen waren die Verfassungs- bzw. JustizsprecherInnen der Parteien: Wolfgang Gerstl (ÖVP), Albert Steinhauser (Grüne), unsererseits Barth (Initiator von FOI & Transparenzgesetz.at), Hametner (FOI & FragDenStaat.at), Philipp Schrangl (FPÖ), Niko Alm (NEOS)

Es war das erste Mal seit Beginn der Debatte, dass sich auch ein Vertreter einer Regierungspartei einer öffentlichen Diskussion stellte! Alle anderen Termine mit Regierungsvertretern, bei denen wir unseren Standpunkt vorbringen durften, mussten immer unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Da es für die Verfassungsänderung eine 2/3 Mehrheit braucht, benötigen die Regierungsparteien die Zustimmung von FPÖ oder/und Grünen. Darum war es uns besonders wichtig einmal alle an einen Tisch zu bringen, um wichtige Punkte einmal vor den (in Österreich leider geheim gehaltenen) Ausschuss-Sitzungen und der (in Österreich leider oft mäßig inhaltlichen) Schlussdebatte im Parlament besprechen zu können.

Es war ein gutes Setting, um die Abgeordneten auf einige wichtige Punkte aufmerksam zu machen, die in der Oberflächlichkeit des Tagesgeschäfts vielleicht bisher einfach zu wenig berücksichtigt worden waren.

Das Outcome?

Vor allem vier Punkte des aktuellen Entwurfs des Bundeskanzleramts wurden endlich mal wirklich inhaltlich besprochen und intensiver diskutiert. (Ohne das übliche “Wir sind eh dafür, man muss nur aufpassen, dass…”) Auch Dank wirklich fundierter Expertise aus dem Publikum (von Datenschützern über Piraten bis Juristen) und vor allem mit dem permanenten fachkundigen Input bei der Klärung vieler Punkte, bei denen auch in der Politik noch Informationsbedarf herrschte, durch Univ. Prof. Dr. Hannes Tretter (Ludwig Boltzmann-Institut für Menschenrechte).

  • Die Ausnahmen: sollen klar und taxativ formuliert sein, sodass es keine Möglichkeit gibt etwaige Hintertüren hinein zu interpretieren.
  • Die Einheitlichkeit: sollte für ganz Österreich gegeben sein, da es keine Notwendigkeit gibt, Bürgerrechte nach Bundesländern zu zersplittern.
  • Die Interessensabwägung: bei einer Auskunftsverweigerung der Behörde muss gewährleistet sein, um bsp. nicht aufgrund eines Namens in einem Dokument den ganzen Akt zurückhalten zu können.
  • Der/die Informationsbeauftragte: könnte sowas nach slowenischem Vorbild bestens gewährleisten. Auch für die Wichtigkeit dieser Funktion als erste faktische Entscheidungsinstanz zwischen Behörde und BürgerInnen konnte ein besseres Bewusstsein geschaffen werden.

Versprochen wurde aber vor allem, das Gesetz noch vor der Besprechung im Ausschuss öffentlich mit uns zu diskutieren; damit sich jeder Österreicher und jede Österreicherin eine Meinung bilden kann.

Wir bedanken uns jedenfalls bei allen Anwesenden für die Offenheit und gute Diskussion. Und freuen uns auf die nächste Runde.

Vielleicht will die SPÖ dann ja auch mal reden.

To be continued…

HEUTE: Runder Tisch zu Informationsfreiheit: 16.00 Uhr, Presseclub Concordia #JoinUs

Ein Informationsfreiheitsgesetz muss öffentlich diskutiert werden. Darüber war sich auch die Regierung letzten Sommer einig, als sie die Abschaffung des Amtsgeheimnisses auf nach der Wahl vertagt hat. Nun ist der Regierungsentwurf zur angeblichen Abschaffung des Amtsgeheimnisses endlich in Begutachtung gegangen. Öffentlich diskutieren heißt aber auch, dass eine derart wichtige Gesetzesvorlage direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert wird, zumindest nach unserer Auffassung. Es sind schließlich sie – wir – die jenes Gesetz künftig betrifft.

Deswegen haben wir Vertreter aller Parlamentsparteien zum runden Tisch eingeladen. 4 haben uns zugesagt.

Nur die SPÖ und das Team Stronach kommen nicht.

Jene Parteien, von denen die eine sich die Abschaffung des Amtsgeheimnisses als ihren großen Erfolg an die Fahnen heften will und die andere das Wort “Transparenz” als einen ihrer grundlegenden Werte festgeschrieben hat. Nun ja. Unabhängig davon freuen wir uns

Wolfgang Gerstl (ÖVP)

Philipp Schrangl (FPÖ)

Albert Steinhauser (Grüne)

& Niko Alm (NEOS)

begrüßen zu dürfen. Wir hoffen auf eine angeregte Diskussion, die uns hoffentlich zeigt, wie viel Informationsfreiheit in diesem Land wert ist. Jede/r ist herzlich willkommen! #JoinUs

Wann? Heute, 7. April um 16.00 Uhr

Wo? Im Clubraum des Presseclub Concordia

Liebe Regierung, dann laden halt *wir* zum runden Tisch!

Mehr als 14 Monate hat es gedauert: Nun hat die Regierung (endlich) einen Entwurf zur (angeblichen) Abschaffung des Amtsgeheimnisses vorgelegt. “Angeblich”, weil darin leider mehr Hintertüren geöffnet werden, als vorne geschlossen; “endlich”, weil damit erstmals wirklich darüber diskutiert werden kann, was die Regierung denn will und was sie sich unter Informationsfreiheit vorstellt. In den vergangenen 14 Monaten gab es lediglich “Punktationen”, “Vorschläge” und “viele Punkte, auf die man aufpassen muss”. Kurz: Infohäppchen, aber keine wirklichen Willensbekundungen, über die man hätte diskutieren können.

Wir sind jedoch der Meinung, dass ein Transparenzgesetz öffentlich diskutiert werden muss! Ohne wenn und aber.

Ganz so, wie es die Regierung vor dem Sommer wollte: innerhalb einer breiten öffentlichen(!) Debatte.

Die Zeit der Absprachen hinter verschlossenen Türen sollte endgültig vorbei sein. Gerade beim Thema Transparenz. Eine Debatte im Parlament ist schön, findet aber nur zwischen den Parteien statt – ohne Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger, die dieses Gesetz eingefordert haben und um deren Rechte es geht.

Darum laden nun wir Sie, liebe Regierung, zu einem runden Tisch ein! 

Um mit uns und den Vertretern aller Parlamentsparteien gemeinsam über ein Informationsfreiheitsgesetz für Österreich zu diskutieren. Eine Einladung findet sich noch im Laufe des Tages in Ihrer Mailbox.

Sie haben die Wichtigkeit von Dialog, Partizipation und BürgerInnenbeteiligung stets betont; lassen Sie Ihren Worten Taten folgen. Im Sinne der Transparenz.

 

 

Wer wissen will, fragt nach. #FragdenStaat

“Nur wer sich unabhängig informieren kann, kann sich auch eine eigene Meinung bilden”

aus der Jurybegründung zum Concordia Preis 2013  für #TransparenzgesetzAT

… ganz gleich ob es sich um Fragen zum Platzverbot, rund um die Hypo, das Kruzifix im Hörsaal oder die Anzahl von gestohlenen Rädern in Wien handelt. Während wir mit einer Masse an Fragen konfrontiert sind, fehlt jedoch gleichzeitig der passende Adressat. Und so bleiben auch die Antworten oftmals aus.

Denn der jetzige Umgang mit Informationen in Österreich ist bestenfalls ein stiefmütterlicher, der/die AntragstellerIn ein/e QuerulantIn. So verweigert man beispielsweise Informationen, indem man sich auf den Beschluss des Verwaltungsgerichtshof beruft, laut dBhkTJQ6IIAAqHRaem

“der Begriff Auskunft die Pflicht zur Information über die Tätigkeit der Behörde, nicht aber eine Verpflichtung zur Begründung behördlichen Handelns oder Unterlassens [umfasst].”

Das zeigt deutlich, wie dringend wir ein Informationsfreiheitsgesetz in Österreich und den damit einhergehenden Paradigmenwechsel im Verhältnis Staat – BürgerIn brauchen. Denn dass der Bürger und die Bürgerin einfach, schnell und direkt Antworten/Informationen erhält, sollte in einer modernen Demokratie selbstverständlich sein! Ist es in Österreich aber nicht.

Auf der anderen Seite muss uns BürgerInnen aber auch klar werden, dass wir aktiv nach Informationen fragen können und was wir überhaupt alles erfragen können – dazu wollen wir gemeinsam den Blick schärfen und diskutieren  – z.B. Wer ist Auftraggeber der Vorratsdatenspeicherung? Welche Verantwortlichen des Finanzministeriums sind in der Hypo Taskforce? Wann wurde das Thema Hypo Alpe Adria im Ministerrat behandelt? Wer ließ das Thema auf die jeweilige Tagesordnung setzen?

Daher: Save the Date: “Wer wissen will, fragt nach #FragdenStaat” 31.3., 19:00, im Depot, Breitegasse 3, 1070 Wien mit dem ExpertInnenteam von FOI// Transparenzgesetz.at
Wir freuen uns!

Forum Informationsfreiheit erhält den Concordia-Preis 2013 für Pressefreiheit

Die Präsidentin des Nationalrates Mag.a Barbara Prammer
und der Presseclub Concordia laden gemeinsam zur

VERLEIHUNG DER CONCORDIA PREISE 2013

am Donnerstag, dem 24. April 2014, um 17.00 Uhr
in den historischen Sitzungssaal des Parlaments ein.

PreisträgerInnen

Kategorie Menschenrechte:
Mag.a Petra Ramsauer / Laudatio: Mag.a Cornelia Vospernik

Kategorie Presse- und Informationsfreiheit:
Mag. Josef Barth und das Team des “Forum Informationsfreiheit”
für ihre Kampagne Transparenzgesetz.at / Laudatio: Dr. Alfred J. Noll

Ehrenpreis 2013 des Presseclub Concordia:
Gerd Bacher / Laudatio: Peter Huemer

Moderation: Dr.in Astrid Zimmermann, Generalsekretärin Presseclub Concordia

***

Josef Barth & Team erhalten Concordia-Preis für Pressefreiheit,

Petra Ramsauer für Menschenrechte und Gerd Bacher wird für sein Lebenswerk geehrt

“Mit den renommierten Concordia-Publizistikpreisen werden für 2013 die bekannte Kriegs- und Krisenreporterin Petra Ramsauer sowie Gründer Josef Barth und Team für des Forum Informationsfreiheit (FOI) für ihre Initiative Transparenzgesetz.at zur Abschaffung des Amtsgeheimnisses ausgezeichnet. 50 Jahre nach dem Rundfunkvolksbegehren wird das Lebenswerk des ehemaligen Generalintendanten Gerd Bacher gewürdigt, der maßgeblich für den Umbau des ehemaligen Staatsrundfunks in den unabhängigen Rundfunk und Fernsehsender ORF verantwortlich war.

Concordia-Preis Standard-Artikel

In der Kategorie Pressefreiheit wird Josef Barth und das Team des Forum Informationsfreiheit (FOI) für ihre Kampagne Transparenzgesetz.at ausgezeichnet. Und zwar für ihr einzigartiges Engagement 2013 zur Abschaffung des Amtsgeheimnisses. Österreich ist das einzige EU-Land, in welchem das Amtsgeheimnis in der Verfassung steht.

Mit der Publikation der Webseite Transparenzgesetz.at und der Veröffentlichung eines klar und umfangreich argumentierten Plädoyers für ein verfassungsmäßiges Recht der Bürger auf Information unter dem Titel „Transparenzgesetz statt Amtsgeheimnis“, wurde in der breiten Öffentlichkeit ein Problembewusstsein für die besondere Situation in Österreich geschaffen. Letztlich hat die breite Unterstützung dieser Initiative mit über 10.000 UnterzeichnerInnen auch dazu geführt, dass inzwischen ein entsprechender Antrag dem Parlament zur Abstimmung vorliegt.

Die Jury würdigt damit diese mit den Zielen des Presseclub Concordia übereinstimmende Initiative für Informationsfreiheit. Denn nur wer sich unabhängig informieren kann, kann sich auch eine eigene Meinung bilden.

Petra Ramsauer, seit 1999 in vielen Kriegs- und Krisengebieten unterwegs, erhält den Concordia Preis 2013 für Menschenrechte. Sie zeigt konsequent seit Jahren auf, welche Folgen Kriege, Krisen und Naturkatastrophen für die Menschenrechtssituation haben. Seit 2009 tut sie dies als Freelancerin. Im Jahr 2013 reiste Petra Ramsauer in mehrere Krisengebiete im Nahen Osten und lenkte die Aufmerksamkeit einmal nicht auf kriegerische Auseinandersetzungen sondern auf jene Gruppen, die schlicht aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer rechtlosen Situation als Flüchtlinge allen Seiten hilflos ausgeliefert sind. Sie beschreibt durchaus die brutale Gewalt, die Frauen wie Männern angetan wird, prangert aber auch die Reaktion Europas an, sich abzuschotten. Mit ihrer verantwortungsvollen und vorurteilsfreien Berichterstattung leistet Petra Ramsauer tatsächlich einen wesentlichen Beitrag, um Diskriminierungen jeglicher Art, sei es in religiöser, ethnischer oder geschlechtsspezifischer Hinsicht, entgegenzuwirken.

Für sein Lebenswerk im Sinne der Ziele des Presseclub Concordia wird der ehemalige Journalist und ORF-Generalintendant Gerd Bacher geehrt. Herauszustreichen sind vor allem Bachers herausragende Leistungen im Zusammenhang mit der Schaffung eines unabhängigen ORF. Insgesamt führte er 20 Jahre das größte Medienunternehmen Österreichs – Gerd Bacher war drei Mal ORF-Generalintendant: 1967 bis 1974 nach dem Inkrafttreten des Rundfunkgesetzes aufgrund des Rundfunkvolksbegehren 1964; erneut 1978 bis 1986 und 1990 bis 1994. Dazwischen war er Kolumnist im KURIER, Herausgeber der Tageszeitung „Die Presse“ und Medienberater des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Helmuth Kohl. Zuletzt setzte Bacher sich 2001 vehement für den ORF im Rahmen des „Weisenrats“ für ein neues ORF-Gesetz ein. Der Presseclub Concordia sieht in einem unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk-Fernsehen einen Garanten für umfassende und kritische Information der Bürgerinnen und Bürger.

Die beiden Publizistikpreise sind mit jeweils € 4.000,- dotiert; sie werden von der Bank Austria (Kategorie Menschenrechte) und der gemeinnützigen Privatstiftung Dr. Strohmayer (Kategorie Pressefreiheit) gestiftet. Die Insignien für den Ehrenpreis stellt die Firma Swarovski zur Verfügung.

Die feierliche Preisübergabe sowie die Ehrung der Preisträger erfolgt im Vorfeld des Tages der Pressefreiheit, am Donnerstag, dem 24. April 2014, im Parlament.

Der Jury der Concordia-Preise gehörten diese Jahr an: Prof. Heribert Krejci (Vorsitzender), Elisabeth Horvath, Prof. Heinz Nussbaumer, Martin Halama, Andrea Helige, Prof. Johann P. Fritz, Barbara Trionfi (IPI), Barbara Gansfuß und Antonia Gössinger als Vertreterin der Redaktion der Kleinen Zeitung Kärnten (VorjahrespreisträgerInnen) an.”

Gratulation an Petra Ramsauer für den Concordia Preis für Menschenrechte sowie an Gerd Bacher für die Ehrung seines Lebenswerks!

Wir freuen uns sehr! Und möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die uns unterstützen – sei es mit ihrer Zeit, ihrem Zuspruch, ihrem persönlichen Engagement oder ihrer Unterschrift. Ohne euch hätten wir für unsere Kampagne nie die Öffentlichkeit schaffen können, die ein so wichtiges Thema verdient!

Danke!

In gluehvino veritas. Kobuk & FOI laden zum Punsch!

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Gibt’s etwas Schöneres als ein spannendes Jahr mit Punsch und/oder Glühwein abzuschließen? Wir glauben nicht.

Deswegen veranstalten wir gemeinsam mit Kobuk ein kleines Get Together zu dem wir euch herzlich einladen!

Kobuk ist ein Medienwatchblog der Universität Wien, das unseriöser Berichterstattung nachgeht, sie hinterfragt und transparent macht. Weil die Wahrheit den Lesenden zumutbar ist. Außerdem unterstützen sie uns, als eine unserer Partnerorganisationen, seit Beginn unserer Initiative Transparenzgesetz.at. Insofern freut es uns sehr, dass wir nun zum gemeinsamen Punschen einladen.

Am 3. Dezember, ab 18.00 Uhr, am kleinen Platz vor der Spittelberggasse 7, 1070 Wien. (Hier geht’s zum facebook Event)

Schaut doch einen Sprung vorbei! Wir freuen uns euch dort zu sehen!

PS. Zum Punsch trinken braucht’s Häferl, habt ihr eine Idee was wir uns auf diese drucken lassen könnten?

 

 

Einladung zum ersten Workshop zu Informationsfreiheit in Österreich

Der nächste große Schritt ist gemacht: Am Mittwoch, dem 20. November, wird im Parlament das erste Mal über unseren Antrag zur Abschaffung des Amtsgeheimnis und ein Grundrecht auf Information in der Verfassung abgestimmt. Grüne und Neos finden unseren Entwurf gut und haben ihn eins zu eins übernommen und als Gesetzesantrag im Parlament eingebracht.

Dass es in diesem Land um Informationsrechte nicht gut bestellt ist, zeigt die jüngst veröffentlichte Studie von Access Info Europe. Österreich ist unangefochtener Letzter unter 95 untersuchten Staaten in Sachen Informationsfreiheit. Und das schon das dritte Jahr in Folge! Wie ist das mit einer modernen Demokratie vereinbar?

Schließlich ist das Recht auf Information ein Menschenrecht, das mit dem Recht auf Meinungsfreiheit einher geht. Doch in Österreich darf man nicht wissen. Wir dürfen nicht wissen, wie es zur Ausschreibung für das Schubhaftzentrum in Vordernberg kam. Wir dürfen nicht wissen, aus welchen Untiefen das Budgetloch plötzlich aufgetaucht ist. Wir dürfen nicht einmal wissen, mit viel Vorzugsstimmen ein Bürgermeistern gewählt wurde. Stattdessen tappen wir im Dunkeln, während sich die Regierenden in Schweigen hüllen. Das wollen wir ändern – du auch?

Deswegen veranstaltet das Forum Informationsfreiheit (FOI), Träger der Kampagne „Transparenzgesetz.at – Wir wollen’s wissen“ den ersten Workshop zu Informationsrechten in Österreich.

Der Inhalt des Workshops

Unser Workshop bietet dir einen Einstieg in die aktuelle österreichische Rechtslage und erklärt, was wir konkret ändern wollen und wie wir arbeiten, um ein umfassendes Recht auf Information zu etablieren. Dazu haben wir JournalistInnen, JuristInnen und MitinitiatorInnen eingeladen, die von ihrem persönlichen Zugang zu Informationsfreiheit erzählen und dir ihr Know-How weitervermitteln. Denn am Ende des Vormittags sollst DU wissen, wie du trotz Amtsgeheimnis an Informationen gelangen kannst und was es braucht, um das verschwiegene Österreich Stück für Stück transparenter zu machen. Denn die Wahrheit ist jedem zumutbar!

Warum wollen S’ denn das wissen? – Der Umgang mit Informationsrechten in Österreich. Die jüngst veröffentlichte RTI Studie belegt: Österreich ist weltweit auf Platz 95/95 in Sachen Informationsfreiheit. Transparenz seitens der Behörden bleibt die Ausnahme, das Verschweigen von Informationen die Regel.

Wir vermitteln Grundlagenwissen zu Österreichs Informationsrechten, erläutern die Rechtslage und machen Sie mit den Tücken des Auskunftspflichtgesetzes vertraut.

Das muss sich ändern!Was wir wollen: Das Amtsgeheimnis soll abgeschafft werden – und dann? Wir haben unsere zentralen Forderungen zusammengefasst und präsentieren Ihnen unser Konzept für ein umfassendes Informationsfreiheitsgesetz. Was soll es beinhalten, was nicht? Danach schreiben wir Verfassung: Im Vergleich: Unser Verfassungsentwurf zur Abschaffung des Amtsgeheimnisses vs. jenen der Regierungsparteien – who did it better?

Transparenz einfordern!Was kann ich als Bürgerin oder Bürger tun? Sie wollen’s wissen? Finden sich im bürokratischen Dickicht aber nur schwer zurecht? Dem schaffen wir Abhilfe, mit FragDenStaat.at. Nach einer kurzen Einführung unseres Bürgerportals, werden Sie selbst ihre Anfragen an Österreichs Behörden stellen und beginnen somit gleich staatliches Handeln Stück für Stück transparenter zu machen. (Hierzu empfehlen wir das Mitbringen Ihres Laptop!)

FOI: Wie wir arbeiten. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen unserer jungen NGO. Wie setzen wir unsere Ziele um und was hat das mit dem Wahlkampf 2008/2012 aus den USA zu tun? Außerdem werfen wir einen Blick zurück zu unseren Anfängen und beantworten die Frage: Was hat sich seitdem verändert?

Transparenz einfordern! – Wie kann ich FOI unterstützen? Die Zukunft bringt uns hoffentlich ein Informationsfreiheitsgesetz. Was wir bis dahin planen, erfahren Sie hier. Wir umreißen unsere nächsten Projekte und Events und laden Sie ein daran teilzunehmen!

Wann und wo: Samstag, 30. November 2013, absolut frei
Kirchberggasse 7, 1070 Wien – gleich hinterm Museumsquartier.
Anmeldung (bis spätestens Dienstag, 26. November) 
und/oder Rückfragen gern an info[ät]transparenzgesetz.at
oder direkt an josef.barth[ät]foi.at

Wir freuen uns auf Euch!

#RTKD2013AT: Zwei Rednerinnen für Transparenz in Österreich

Die Initiative Transparenzgesetz.at lädt zum ersten “Right to Know Day” in Österreich!

Mit dieser Veranstaltung wollen wir das Bewusstsein für Bürgerrechte stärken und ein Zeichen gegen die Amtsgeheimniskrämerei und eine Herrschaftswissensverwaltung setzen. Gleichzeitig wollen wir – am Tag vor der Nationalratswahl – die Parteien an ihr Versprechen erinnern, das Amtsgeheimnis nach 93 Jahren endlich abzuschaffen und durch ein verfassungsmäßig garantiertes Recht der Bürger auf Information durch die Verwaltung zu ersetzen.

Denn: Informationsrechte sind Bürgerrechte.

Keynote

Helen

Helen Darbishire, Access Info Europe

How transparent is Austria?
The right to know (and the need for transparency) in comparison with other EU-countries

Gründerin von Access Info Europa, der in Madrid ansässigen EU-weit agierenden NGO zur Stärkung der Informationsfreiheit sowie des Freedom of Information Advocates Network. Als Executive Director von Access Info Europe berät sie Parlamente in Europa, Lateinamerika und Afrika in der Ausarbeitung und Umsetzung von gesetzlichen Grundlagen zur Meinungs- und Informationsfreiheit. Vor Access Info Europa hat sie für zahlreiche NGOs und zwischenstaatliche Organisationen wie die UNESCO, den Europarat, die OSZE und die Weltbank gearbeitet.

Schmidt

 

 

 

 

 

 

Katharina Schmidt, Autorin “Die Akte U.”:

Dunkle Geschäfte im Schutz der Verwaltung
Fünf Affären aus Österreich, die mit freiem Zugang zu amtlichen Dokumenten nicht passiert wären

Redakteurin der „Wiener Zeitung“. Im Zuge ihrer journalistischen Tätigkeit hat sie sich intensiv mit dem Korruptionsuntersuchungsausschuss befasst; 2013 erschien in Zusammenarbeit mit Gabriela Moser, der Vorsitzenden des Korruptions-untersuchungsausschusses (Grüne), das Buch „Die Akte U. Das Protokoll des Untersuchungsausschusses“.

8 Tickets für “Die Staatskünstler” am “Tag der Informationsfreiheit”

Ist es möglich, dass in Österreich der Begriff “Wahlgeheimnis” auch für das Ergebnis einer Wahl gelten kann? Die Staatskünstler bringen dafür den erschütternden Beweis.

Die Staatskünstler – Florian Scheuba, Robert Palfrader und Thomas Maurer – haben unsere Initiative von Beginn an unterstützt.

Am Vorwahlabend, dem 28. September, geben die Staatskünstler eine Sondervorstellung im Wiener Akademietheater. Gleichzeitig ist der 28. September auch der internationale Right to Know-Day, der Tag der Informationsfreiheit.

Wir dürfen für diese Vorstellung stolze 8 Tickets vergeben:
2 x 2 Steh- und 2 x 2 Sitzplatzkarten für die Vorstellung am 28. September, 20 Uhr
Im Gegensatz zu diversen Verlosungen braucht ihr hier aber keine Fragen zu beantworten. Im Gegenteil: Ihr braucht nur eine zu stellen! Auf dem Anfrage-Portal, das wir als Side-Projekt von Transparenzgesetz.at gegründet haben: Frag den Staat.

Also, was ihr schon immer von der Republik wissen wolltet:
Jetzt fragen auf FragDenStaat.at!

Alle die bis kommenden Montag, 23. September, ihre Anfrage unter dem Hashtag #fragdenstaat_at twittern oder auf Facebook posten, sind dabei. Je besser die Frage, umso höher die Chance auf die Tickets. (Und ja, das suchen einfach wir aus. Ohne viel Tam-Tam. Wir hoffen das ist okay für euch…)

Wir freuen uns jedenfalls auf eure Fragen! Damit ein wenig Licht in die Geheimniskrämerei von Verwaltung und Politik kommt – und nicht alles so bleibt wie es ist…

Und auch wenn’s in diesem Fall besonders seltsam klingt:
Der Rechtsweg ist selbstverständlich ausgeschlossen.